Veilchendienstag

Am Tag vor Aschermittwoch bietet sich die letzte Gelegenheit, noch einmal das Kostüm herauszuholen und das fettige Karnevalsgebäck zu genießen, bevor die Fastenzeit beginnt und der Karneval zu Grabe getragen wird. Deswegen heißt der Veilchendienstag in vielen Ländern „fetter Dienstag“. Nach ausgelassenen Karnevalstagen lassen es viele ein wenig ruhiger angehen. Nicht so in Mönchengladbach: Dort findet der größte Veilchendienstagszug Deutschlands statt. In Attendorn setzt sich dann zum über 150. Mal ein bunter Karnevalszug in Bewegung. In anderen Städten wie z.B. Köln finden am Tag nach dem großen Rosenmontagszug kleinere Umzüge in den Stadtteilen statt. Auch in Düren geht noch im Stadtteil Hoven der Zug.

 

Weiberfastnacht

An Weiberfastnacht beginnt der Straßenkarneval – damit ist dieser Tag ein inoffizieller Feiertag im Rheinland. Dass an diesem Tag die Frauen das Regiment übernehmen, ist den Möhnen aus Bonn-Beuel zu verdanken. Die gründeten 1824 das erste Damenkomitee und stürmten das Beueler Rathaus, um den Männern symbolisch die Macht abzunehmen. Auch wenn heutzutage nicht mehr nur Männer die politischen Geschäfte führen: Die Machtübernahme der Narren durch den Sturm aufs Rathaus hat sich als Tradition erhalten – genauso wie der Brauch, dass Frauen den Männern an diesem Tag die Krawatten abschneiden.

 

 

Wenkbüggel

 

Wie der Nubbel soll auch der Wenkbüggel in Nideggen als Sündenbock herhalten.

 

Den originellen Namen gab man sich, um sich selbst oder den Nideggener an sich ein wenig auf die Schippe zu nehmen. In „Wenkbüggel“ stecken die Worte „Wind“ und „Beutel“.
Ein Windbeutel, das ist ein mit Sahne oder Creme gefülltes Gebäck aus Brandteig, wie jeder weiß. Damit ist aber auch jemand gemeint, der sich aufbläht, der viel Wind um nichts macht oder der mehr scheinen will, als er ist. Warum man in den umliegenden Orten gern vom „Nideggener Wenk“ spricht und die Einwohner der Herzogstadt „Wenkbüggele“ nennt, das lässt sich laut Aussage des Hobby-Historikers Franz-Josef Brandenburg nicht mehr so genau herausfinden.Er meint, dies könnte damit zusammenhängen, dass die Nideggener aufgrund ihrer Privilegien, die in früheren Zeiten mit den Stadtrechten einhergingen, sich stets für etwas Besseres gehalten haben. Jedenfalls hat die Wenkbüggel-Zunft ihr Motto „Strongse, Fiere, Brenne“ nicht zufällig gewählt, da ist von Angeben, Feiern und Brennen die Rede.
Am Veilchendienstag muss der Wenkbüggel brennen, symbolisch wird er auf dem Marktplatz verbrannt, womit dann alle Sünden der Fastnachtstage getilgt sind.

siehe auch Nubbel, Stromanus

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